Ich fand den ersten Teil von Dr, Sommerfeldt schon nicht so gut, da ich aber die Krimis von Klaus-Peter Wolf liebe, dachte ich, dass es besser werden wird....dachte ich.
Dieser Krimi beginnt gut, aber flacht dann ab, zu einem Roadmovie in Buchform.
Sommerfeldt sinnt auf Rache und will es seiner Familie heimzahlen , aber da beginnt dann das hin und her.
Er will sie umbringen, dann doch nicht, dann doch wieder. Tiefenpsychologisch mag das Buch vielleicht interessant sein, aber für den Leser, der eine spannende Handlung erwartet, wird enttäuscht sein.
Ich habe mich gestern das erste Mal erwischt, dass ich mir während des Lesens mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen habe, so unglücklich war die beschriebene Handlung.
Hatte ich für Sommerfeldt im ersten Teil noch Verständnis, weil er so ein smarter Kerl war und ich ansatzweise seine Vorgehensweise verstehen konnte, fehlt mir jetzt jegliche Empathie mit diesem Loser.
Seine Sehnsucht nach Ostfriesland und Beate setzt er seltsam um.
Auch Ann Kathrin Klaasen bleibt in diesem Buch farblos, was auch in Ordnung geht, sie ist nicht die Protagonistin, aber man hätte sie interessanter einbauen und agieren lassen können.
So war sie nur eine Figur aus dem Off.
Ich mag die Erwähnungen von den Orten und Restaurants/Kneipen, die Sommerfeldt in Norden besucht /vermisst, aber die ständige Erwähnung von Bettina Gröschel, hat mich nach dem x. Mal genervt. Da es sich dabei um die Frau von KPW handelt, hatte das für mich dann das erste Mal einen komischen Beigeschmack.
Die Gerissenheit und die Kaltblütigkeit hat mir gefehlt, nur den angeblich so beruhigenden Griff an sein Messer, hat mir nicht geholfen, die Handlung als spannend anzuerkennen.
Als dann die Sprechstundenhilfe zu Sommerfeldt stieß, war es einfach nur noch uninteressant. Sie laaaaangen Sexhandlungen haben mich immer nur zu dem Gedanken gebracht, wann die beiden endlich duschen gehen, wo sie doch so nach Schweiß rochen und so viele Körperflüssigkeiten ausgetauscht haben. Ich habe mich innerlich geschüttelt.
Wo war der Killer, der seinen Opfern vor dem Tod noch Kafka eingebleut hat? Wo war der typische Stil von Sommerfeldt? Die Zitate haben es nicht rausgerissen. Die zeigten für mich eher auf, was der Autor schon gelesen hat, als dass sie für Sommerfeldt eine Aussage hatten.
Ich habe das Buch, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass es bald spannend wird, zu Ende gelesen. Bücher aufgeben mache ich nur sehr ungerne, ist dann sehr ärgerliche, verschwendete Lebenszeit.
Es wird einen 3. Sommerfeldtkrimi geben, ob ich ihn mir kaufe? Wahrscheinlich schon, bin ein großer Fan von KPW, aber bei diesem Band war ich froh, dass ich ihn geschenkt bekommen habe.
Man sollte den ersten Teil gelesen haben, um die Personen zuordnen zu können!
😏😏😏